War es das letzte Mal die "Lady", so darf ich euch nun eine eine richtige Männertorte präsentieren:
Bodenständig, kompakt, trittfest - "a echta Steira" eben.
Ein guter Freund der Familie feiert heute seinen 40. Geburtstag. Dazu haben sich jede Menge Freunde, Bekannte und diverse Vereine der Ortschaft angekündigt. Jeder will natürlich gratulieren.
Und nachdem besagter Freund sehr aktiv am Ortsgeschehen beteiligt ist, sind es dementsprechend viele Leute die kommen.
Umso größere Augen machte ich dann aber als es hieß, dass es KEINE Geburtstagstorte geben wird. Das geht ja gar nicht!
Nein, nein, nein - sowas kann und will ich nicht zulassen.
Kurz gesagt: Ich mache eine Torte. - Natürlich ohne sein Wissen.
Tja, da fing das Problem dann aber auch schon an. Ideenfindung war angesagt.
Gar nicht einfach eine passende Torte für einen durchaus bodenständigen Mann zu entwickeln. Nach diversen verworfenen Überlegungen kam endlich der zündende Gedanke: Eine Lederhose soll es werden!
Aber nicht eine einfache, ausgeschnittene Torte in Hosenform (wer mich kennt, weiß dass das nicht mein Stil wäre)... einmal "Lederhose-Rund" bitte.
Zu einer Lederhose gehört natürlich auch das passende Hemd mit Kreuzstichstickerei und ein Steirerhut mit grüner Scherpe.
Unter dem "G'wand" versteckt sich jeweils eine Sachertorte.
Und weil ich mich mal wieder so gar nicht für wenige Fotos entscheiden konnte, gibt es hier noch ein paar Detailaufnahmen der Torte...
Ois Guade, Kisi!
Und...
Süße Grüße aus der Küche!
Heute mal ein etwas längerer Text an Stelle des üblichen, kurzen Gedichtes, da Reinhard P. Gruber in diesen Zeilen die Wesensart des Weststeirers perfekt wieder gibt...
Vom Wesen des Weststeirers
Es gibt Österreich; und es gibt die Steiermark.
Es gibt die Steiermark; und es gibt die Weststeiermark.
Daher gibt es die Weststeiermark und die Reststeiermark. (Merke: Nie heißt der Steirer Steiermärker!)
Die Schale heißt Österreich, das Kerngehäuse heißt Steiermark und der Kern selbst heißt Weststeiermark.
Weststeiermark heißt das Land, wo der Kernsteirer wohnt.
Zwar gibt es weitaus mehr Steirer westlich der Weststeiermark, aber sie heißen Obersteirer oder Nordsteirer.
Wo der Westen ist, definiert der Weststeirer allein: dort, wo er wohnt, ist er, sagt er und darüber hinaus gibt es keine Weststeiermark.
Darüber wird nicht diskutiert.
Das Selbstbewußtsein des Weststeirers ist so stark ausgebildet, dass er darauf verzichtet, eines zu haben.
Daher sind die Weststeirer die bescheidensten Menschen von weit und breit.
Bescheidenheit ist die Zier des Starken, Chauvinismus die Stärke des Schwachen.
Stark gemacht hat den Weststeirer ein Wein, der nur vor seiner Haustür wächst: der Schilcher, das Aphrodisiakum Österreichs.
Alles, was im Menschen steckt (und nicht nur im weststeirischen!) mobilisiert dieser Schilcher.
Das Kernland der Steiermark ist auch das saftigste – hier reichen sich Saft und Kraft die Hände, hier sind Steinsteirer und Kernsteirer vereint: im Öl. Hier heißt es Kernöl.
Es ist das Land, wo sogar die Büsche Saft geben: Im Buschenschank.
Das Getriebe der Weststeiermark schmieren Kernöl, Schilcher und Verhackert – und noch ist niemand bekannt, dass er dort verrostet wäre.
Mit jedem Touristen, der die Weststeiermark betritt, bricht das Ausland über den Weststeirer herein.
Aber ein Weststeirer ist deswegen noch nie zusammengebrochen.
Im Gegenteil, die meisten Gäste fanden die Weststeiermark umwerfend.
Was der Weststeirer am wenigsten leiden kann, sind dumme Sprüche über die Weststeiermark.
Wer solche von sich gibt, betritt die Weststeiermark nur einmal. Immerhin kann er zu Hause von einem
umwerfenden Erlebnis berichten.
Wenn er noch kann.
Massen hasst der Weststeirer wie die Pest, Einzelgänger liebt er wie die Blume des Weins.
Seine feine Nase erkennt auf der Stelle, ob sich ihm ein Massentourist nähert oder ein Mensch.
Jedem macht er seine Tür nicht auf.
Den einfachsten Zugang zur Weststeiermark findet ein Fremder, wenn er mit den Einheimischen isst und trinkt; denn dann beginnt der Weststeirer zu sprechen.
Alles wird er beim ersten Mal nicht erfahren, aber garantiert soviel, dass er wiederkommt.
(Reinhard P. Gruber)
Na da wird aber jemand Augen machen!
AntwortenLöschenSuperschön geworden, hoffentlich werden die Feinheiten im Trubel auch gewürdigt!
Immer wieder diese tollen Ideen.
AntwortenLöschenSchade, dass man auf den Fotos nicht sieht, dass auch beim Hemd die feinen Nähte an den Pisen und die Fäden der Wäscheknöpfe "modeliert" wurden.
Traumhaft schön.
Eben eine Torte für "an echtn Steirer"
Gratuliere natürlich auch unserem Kisi
lg
Mäusezähnchen
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenHalli Hallo,
AntwortenLöschenbin gerade auf deinen Blog gestoßen...
der Eintrag ist zwar schon alt,
aber das Ergebnis find ich soooo klasse!
Bin mega begeistert.
GLG Andy